Initiativen und Sozialunternehmen aus St. Petersburg, Tiflis und Marseille besuchen Hamburg (14.–18. September)
Hamburg, September 2023. Die Deutsch-Russische Gesellschaft in Hamburg e.V. hat vom 14. bis zum 18. September neun Initiativen und Sozialunternehme:rinnen aus St. Petersburg, zwei aus Tiflis und fünf aus Marseille eingeladen, um sich in Hamburg mit fünf deutschen Organisationen aus dem Nachhaltigkeitsbereich auszutauschen. Die Einladung zur Studienreise ist Teil des Projekts „Gemeinsam nachhaltig überleben”, bei dem es um Kreislaufwirtschaft, Recycling, Lebensmittelrettung und Urban Gardening gehen soll und darum, wie jede(r) von uns etwas dazu beitragen kann. Bei den geplanten Veranstaltungen in Hamburg und anschließend in Marseille und Tiflis werden die russischen, georgischen, französischen und deutschen Initiativen gemeinsam Workshops durchführen, ihre Projekte präsentieren, neue Idee entwickeln und zukünftige Kooperationen schmieden.
“Trotz Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, den wir von Anfang an entschieden verurteilt haben, möchten wir uns weiter für die Völkerverständigung einsetzen”, sagt die Regine Eickhoff-Jung, Vorsitzende der Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg, „gerade jetzt ist es wichtig, die russische Zivilbevölkerung, die sich für Demokratie, Frieden und Nachhaltigkeit einsetzt, nicht allein zu lassen und sie zu unterstützen. Denn, wenn der Krieg vorbei ist, sind es diese Menschen, mit denen wir weiter zusammenarbeiten möchten.”
Von Unterschieden lernen
In St. Petersburg gibt es zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Sozialunternehmer:innen im Bereich Mülltrennung, Lebensmittelmanagement, Food und Material-Sharing. Sie produzieren neue Waren aus Abfallmaterialien, betreiben Charity Shops, Öko-Taxis und sind sehr daran interessiert, mit deutschen und französischen Initiativen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu sprechen und voneinander zu lernen. Hamburg ist z.B. sehr fortschrittlich beim Thema Kreislaufwirtschaft und städtische Anpassung an den Klimawandel. In Marseille sind die Initiativen sehr kreativ, organisieren z.B. spontan Stadtteilfeste, bei denen mit regional geretteten Lebensmitteln gekocht wird. In Tiflis entstehen immer neue Recycling-Konzepte und in St. Petersburg setzen die Akteure für ihre Projekte sehr professionell soziale Medien ein und erreichen damit von Kaliningrad bis Sibirien viele Menschen.
Neben dem internationalen Austausch auf Augenhöhe soll es während der Projekttage auch darum gehen, durch Aufklärung und öffentliche Veranstaltungen weitere Bürger:innen für ressourcenschonendes Verhalten zu gewinnen. In Hamburg sind unter anderem folgende Aktivitäten geplant: Führung durch die Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm, Besuch eines Green City Projekts der Stadt Hamburg, Besichtigung des Kulturenergiebunkers, clean-up Aktivitäten beim Global Waste Day, Vorträge von Precious Plastic Hamburg, House of all, Recyclehero und Oclean, Besuch eines zero waste Cafés und Kleidertausch-Laden, eine Diskussionsveranstaltung mit Schülern und die Erkundung des Nachhaltigkeitskonzepts auf dem Hamburger Food Festival Open Mouth.
Die Deutsch-Russische Gesellschaft führt das Projekt “Gemeinsam nachhaltig überleben” mit unserer russischen Partnerorganisation in St. Petersburg, der georgischen Partnerorganisation Parki ar minda (https://www.facebook.com/parkiarminda.ge, https://eco-taxi.ge/) und der französischen Partnerorganisation 1 Déchet Par Jour (https://www.1dechetparjour.com/) durch. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten, der Senatskanzlei Hamburg und der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung in Hamburg.
Über die Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V.
Die Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg wurde 1974 gegründet und setzt sich seitdem für eine bessere Verständigung zwischen den Menschen Deutschlands und Russlands, insbesondere in den Partnerstädten Hamburg und St. Petersburg ein. Sie unterstützt zivilgesellschaftliche, soziale und die Demokratisierung fördernde Projekte in Russland. Sie informiert durch kulturelle, politische oder wissenschaftliche Veranstaltungen in Hamburg über Russland – aber auch in St. Petersburg über Deutschland. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Austausch, Begegnungen und Förderung von Sozialprojekten.
Bild: Eingang der Recycling-Sammelstelle unseres georgischen Projektpartners parki ar minda © Alana Zubritz