Autor: Regine Eickhoff-Jung

Einladung zu Vortrag und Lesung mit Dr. Wolfgang Schriek & Uta Mai-Schriek: LEW LUNZ “WUNDERKIND UND REBELL”: Der russische Schriftsteller Lew Lunz (*1901 in St. Petersburg +1924 in Hamburg)

Am 11. November 2024, um 19 Uhr

Zum 100. Todestag von Lew Lunz erscheint erstmalig eine vollständige Gesamtausgabe in deutscher Sprache, herausgegeben von Dr. Wolfgang Schriek. Dr. Schriek hat sich seit vielen Jahren einen Ruf als profunder Lunz- Kenner erarbeitet und wird uns diesen jugendlich-frischen, visionären und immer noch hochaktuellen Schriftsteller vorstellen. Frau Mai- Schriek übernimmt den Part der Lesungen.
 
Lew Lunz wuchs in St. Petersburg in einer jüdischen Familie auf. Er war hochbegabt und schon früh einer der führenden Köpfe der Petrograder Dichtergruppe der „Serapionsbrüder“. Mit unglaublicher Energie schuf er ein für seine kurze Lebenszeit großes Werk: Dramen, Stummfilmdrehbücher, Prosawerke, literaturtheoretische Essays… Vehement forderte er die Freiheit der Literatur und seine Texte wurden deswegen in der Stalinzeit und während vieler weiterer Jahre der Sowjetunion geächtet. Schwer krank zog er 1923 zu seinen zuvor emigrierten Eltern nach Deutschland, wo er im Mai 1924, vor 100 Jahren, in Hamburg verstarb und auf dem Jüdischen Friedhof begraben ist.
 
Ort:  Begegnungszentrum Alte Villa, Garstedter Weg 9, 22453 Hamburg
 
Im Anschluss an den Vortrag lädt die DRG zu einem Imbiss ein.
 
Wir bitten um Anmeldung unter: info@drg-hamburg.org

 

Bild: Lew Natanowitsch Lunz 1920

Lesung und Gespräch mit Inna Hartwich zu ihrem Buch: „Friedas Enkel: Meine Familie und das Erbe der Gewalt in Russland“

 Montag, 7. Oktober 2024, 19:00 – 21:00Uhr

Schweigen, Hinnehmen, Verdrängen – dieses Muster ist tief in der russischen Gesellschaft verankert. Auch Frieda verschwieg das Leid, das sie durch die Nationalsozialisten und die sowjetische Diktatur erfuhr. Das Erbe der Gewalt wird bis heute an die jüngeren Generationen weitergegeben, wie sich auch in Russlands Krieg gegen die Ukraine zeigt. Die Journalistin Inna Hartwich macht anhand der 2023 erschienenen Biographie ihrer russlanddeutschen Großmutter Frieda „Friedas Enkel – Meine Familie und das Erbe der Gewalt in Russland“ das Unerzählte in Russland sichtbar. Inna Hartwich wurde in der Sowjetunion geboren und kam mit 12 Jahren nach Deutschland. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Moskau und sagt: „Ich will, dass dieser Staat humaner wird, dass er nicht erniedrigt und verjagt, sondern ein menschliches Antlitz bekommt. Für Frieda. Für mich.“

Eine Veranstaltung der Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V. in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Hamburg, dem Frauenwerk des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein, dem Europareferat des Ökumenewerks der Nordkirche und der Hamburger Volkshochschule im Rahmen der Altonaer Vielaltswoche 2024.

Ort: St. Petri Altona, Gemeindesaal, Schmarjestr. 33, 22767 Hamburg-Altona

Eintritt frei

Bild: Inna Hartwich © Elena Chernyshova

Filmabend „Wiederkehr“

Dienstag, 17. September 2024, um 19:00Uhr

Dokumentarfilm von Katja Fedulova, D 2023, 61 min, Krimtatarisch/Russisch mit dt. UT

„Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau!“ schreit Mumine bei der Verhaftung ihres Mannes. Sie hat vier Kinder, ist Mitte 30 und die Frau eines krimtatarischen politischen Gefangenen. Die Unterdrückung der muslimischen Krimtataren ist nicht neu. Unter Stalin wurden sie vertrieben, unter Gorbatschow durften sie zurückkehren, unter Putin werden sie seit der Besetzung der Krim 2014 erneut verfolgt. Die Regisseurin Katja Fedulova beleuchtet in ihrem Film „Wiederkehr“ die aktuelle Menschenrechtssituation der KrimtatarInnen. Sie zeichnet das Bild von Mumine und Maje, zwei Frauen, die mit den Folgen der Repression kämpfen. Ihr traditionell weibliches Rollenverständnis steht ihrem Engagement nicht entgegen. Sie besitzen Kraft, Schönheit und Würde. Nur in den intimsten Momenten überwältigt sie verzweifelte Ohnmacht.
Im Anschluss: Gespräch mit der Regisseurin Katja Fedulova

Eine Kooperation des Metropolis Kinos und der Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V.

Ort: Metropolis Hamburg, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg

Eintritt 9 €/ erm. 6 €

Bild: Film „Wiederkehr“ © Fedulova Films

Katja Fedulova © privat
Katja Fedulova © privat

50 Jahre DRG Hamburg – Mitgliedertreffen zum Jubiläum

am 16. April 2024 um 18Uhr im The Village, Tibarg 21, 22459 Hamburg

50 Jahre DRG Hamburg – das wollten wir wegen des Kriegs, den Russland in der Ukraine führt, nicht so feiern, wie wir das zu anderen Zeiten getan hätten, andererseits sollte dieses Jubiläum keinesfalls übergangen werden.

Der DRG-Vorstand hatte daher die Mitglieder für den 16. April 24 eingeladen zum Austausch bei einem Jubiläumsabend mit gemeinsamem Abendessen. Nach einer Begrüßung durch die Vorsitzende Regine Eickhoff-Jung waren die Anwesenden aufgefordert, Erlebnisse, Erfahrungen oder Anekdoten aus ihrer Zeit in der DRG zu erzählen, und einige der zum Teil langjährigen Mitglieder berichteten von Reisen nach Russland, von heiteren und schwierigen Erlebnissen und von Begegnungen mit Menschen aus Russland, in St. Petersburg wie in Hamburg, von denen nicht wenige im Laufe der Jahre zu Freunden wurden. Selbst Eheschließungen sind vorgekommen!

Berndt Wegner, selbst langgedientes Mitglied, hatte eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, die in bunter Folge Bilder und Dokumente aus der fünfzigjährigen Geschichte der DRG darbot und in der auch der 2023 verstorbene Gründer und ehemalige Vorsitzende der DRG, Gerhard Weber, wieder präsent wurde.       

Bild: © privat

Vortrag von Dr. Alexander Graef vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg

„Ukrainekrieg: Mögliche Wege zum Frieden“

Am Montag, den 15. Januar 2024, ab 18Uhr (Der Vortrag beginnt um 19.30Uhr)

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert nun schon fast zwei Jahre. Inzwischen sind die Fronten verhärtet, die westliche Unterstützung für die Ukraine droht im Schatten des Gaza-Konflikts zu schwinden. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? Welche Szenarien wären in der Zukunft denkbar? Und welche Rolle kann die Zivilgesellschaft dabei spielen? – Nach dem Impulsvortrag von 25 Minuten wird es anschließend die Möglichkeit geben, dem Referenten Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist frei!

Ort: Cantina Fux & Ganz, Bodenstedtstraße 16 , 22765 Hamburg, Tel. 040 – 25766670

Bild: Dr. Alexander Graef © IFSH