Kategorie: Vergangene Veranstaltungen (Seite 1 von 6)

„Ost-West-Erfahrungen“

Donnerstag, 20.11.25, 19.30-21.00 Uhr

Wir haben drei ehemalige Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) eingeladen, die aus Russland und Belarus stammen und im Rahmen von ASF ein Jahr in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme tätig waren.

Alle drei leben inzwischen in Deutschland und wir haben mit ihnen darüber gesprochen, welche Erfahrungen sie bei ihrer Tätigkeit und generell in Deutschland gemacht haben, wie sie „von außen“ auf die aktuelle innen- und außenpolitische Situation Russlands blicken und welche Perspektiven sie für die Tätigkeit der DRG sehen.

Im Anschluss an das Podiumsgespräch war genügend Zeit, um Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung fand statt im „Geschichtsort Stadthaus“, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg.

Informationen über den Veranstaltungsort „Stadthaus“ gibt es unter https://stadthaus.gedenkstaetten-hamburg.de

Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

 

Einladung zum Vortrag von Dr. Uwe Friese: Menschen zwischen Ideologien – Die Psychologin Bluma Zeigarnik (1901-1988)

Am Mittwoch, 26. März 2025, Vortrag ab 19 Uhr (gesellige Runde ab 18 Uhr)

Der so genannte Zeigarnik-Effekt gehört zu den klassischen Befunden der Gedächtnispsychologie. Kaum jemand kennt jedoch die bewegte Geschichte der Namensgeberin Bluma Zeigarnik (1901-1988). In Litauen als einziges Kind einer jüdischen Familie geboren, studierte Zeigarnik in den 1920er Jahren in Berlin. Ab 1931 lebte und arbeitete sie in Russland. Der Umzug nach Moskau bewahrte Bluma Zeigarnik vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, aber ihre Kontakte in den Westen brachten Sie und ihre Familie in das Fadenkreuz des Stalinismus.

Dieser Vortrag ist zunächst ein kurzer Streifzug durch das Leben und Werk einer beeindruckenden Frau. Das persönliche Schicksal von Bluma Zeigarnik wirft dabei auch ein Schlaglicht auf die Auswirkungen ideologischer Schranken auf die Psychologie und die Wissenschaft allgemein.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme e. V. statt.

Wo?
Café Chrysander, Chrysanderstraße 61, 21029 Hamburg-Bergedorf (Hinweis: Nur Barzahlung!)

Wer?
Dr. Uwe Friese ist Psychologe und Kognitionswissenschaftler. Er lehrt Allgmeine Psychologie, Neurowissenschaften und Forschungsmethodik an einer Hamburger Universität.

Eintritt frei!

Um Anmeldung wird gebeten unter: info@drg-hamburg.org

 

Bild: Bluma Zeigarnik © public domain, Author: Andrey Zeigarnik

 

Vortrag und Lesung mit Dr. Wolfgang Schriek & Uta Mai-Schriek: LEW LUNZ “WUNDERKIND UND REBELL”: Der russische Schriftsteller Lew Lunz (*1901 in St. Petersburg +1924 in Hamburg)

Montag, 11. November 2024, um 19 Uhr.

Zum 100. Todestag von Lew Lunz erscheint erstmalig eine vollständige Gesamtausgabe in deutscher Sprache, herausgegeben von Dr. Wolfgang Schriek. Dr. Schriek hat sich seit vielen Jahren einen Ruf als profunder Lunz- Kenner erarbeitet und wird uns diesen jugendlich-frischen, visionären und immer noch hochaktuellen Schriftsteller vorstellen. Frau Mai- Schriek übernimmt den Part der Lesungen.
 
Lew Lunz wuchs in St. Petersburg in einer jüdischen Familie auf. Er war hochbegabt und schon früh einer der führenden Köpfe der Petrograder Dichtergruppe der „Serapionsbrüder“. Mit unglaublicher Energie schuf er ein für seine kurze Lebenszeit großes Werk: Dramen, Stummfilmdrehbücher, Prosawerke, literaturtheoretische Essays… Vehement forderte er die Freiheit der Literatur und seine Texte wurden deswegen in der Stalinzeit und während vieler weiterer Jahre der Sowjetunion geächtet. Schwer krank zog er 1923 zu seinen zuvor emigrierten Eltern nach Deutschland, wo er im Mai 1924, vor 100 Jahren, in Hamburg verstarb und auf dem Jüdischen Friedhof begraben ist.
 
Ort:  Begegnungszentrum Alte Villa, Garstedter Weg 9, 22453 Hamburg
 
Im Anschluss an den Vortrag lud die DRG zu einem Imbiss ein.
 
 

Bild: Lew Natanowitsch Lunz 1920

Lesung und Gespräch mit Inna Hartwich zu ihrem Buch: „Friedas Enkel: Meine Familie und das Erbe der Gewalt in Russland“

 Montag, 7. Oktober 2024, 19:00 – 21:00Uhr

Schweigen, Hinnehmen, Verdrängen – dieses Muster ist tief in der russischen Gesellschaft verankert. Auch Frieda verschwieg das Leid, das sie durch die Nationalsozialisten und die sowjetische Diktatur erfuhr. Das Erbe der Gewalt wird bis heute an die jüngeren Generationen weitergegeben, wie sich auch in Russlands Krieg gegen die Ukraine zeigt. Die Journalistin Inna Hartwich macht anhand der 2023 erschienenen Biographie ihrer russlanddeutschen Großmutter Frieda „Friedas Enkel – Meine Familie und das Erbe der Gewalt in Russland“ das Unerzählte in Russland sichtbar. Inna Hartwich wurde in der Sowjetunion geboren und kam mit 12 Jahren nach Deutschland. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Moskau und sagt: „Ich will, dass dieser Staat humaner wird, dass er nicht erniedrigt und verjagt, sondern ein menschliches Antlitz bekommt. Für Frieda. Für mich.“

Eine Veranstaltung der Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V. in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Hamburg, dem Frauenwerk des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein, dem Europareferat des Ökumenewerks der Nordkirche und der Hamburger Volkshochschule im Rahmen der Altonaer Vielaltswoche 2024.

Ort: St. Petri Altona, Gemeindesaal, Schmarjestr. 33, 22767 Hamburg-Altona

Eintritt frei

Bild: Inna Hartwich © Elena Chernyshova

Filmabend „Wiederkehr“

Dienstag, 17. September 2024, um 19:00Uhr

Dokumentarfilm von Katja Fedulova, D 2023, 61 min, Krimtatarisch/Russisch mit dt. UT

„Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau!“ schreit Mumine bei der Verhaftung ihres Mannes. Sie hat vier Kinder, ist Mitte 30 und die Frau eines krimtatarischen politischen Gefangenen. Die Unterdrückung der muslimischen Krimtataren ist nicht neu. Unter Stalin wurden sie vertrieben, unter Gorbatschow durften sie zurückkehren, unter Putin werden sie seit der Besetzung der Krim 2014 erneut verfolgt. Die Regisseurin Katja Fedulova beleuchtet in ihrem Film „Wiederkehr“ die aktuelle Menschenrechtssituation der KrimtatarInnen. Sie zeichnet das Bild von Mumine und Maje, zwei Frauen, die mit den Folgen der Repression kämpfen. Ihr traditionell weibliches Rollenverständnis steht ihrem Engagement nicht entgegen. Sie besitzen Kraft, Schönheit und Würde. Nur in den intimsten Momenten überwältigt sie verzweifelte Ohnmacht.
Im Anschluss: Gespräch mit der Regisseurin Katja Fedulova

Eine Kooperation des Metropolis Kinos und der Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V.

Ort: Metropolis Hamburg, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg

Eintritt 9 €/ erm. 6 €

Bild: Film „Wiederkehr“ © Fedulova Films

Katja Fedulova © privat
Katja Fedulova © privat

50 Jahre DRG Hamburg – Mitgliedertreffen zum Jubiläum

am 16. April 2024 um 18Uhr im The Village, Tibarg 21, 22459 Hamburg

50 Jahre DRG Hamburg – das wollten wir wegen des Kriegs, den Russland in der Ukraine führt, nicht so feiern, wie wir das zu anderen Zeiten getan hätten, andererseits sollte dieses Jubiläum keinesfalls übergangen werden.

Der DRG-Vorstand hatte daher die Mitglieder für den 16. April 24 eingeladen zum Austausch bei einem Jubiläumsabend mit gemeinsamem Abendessen. Nach einer Begrüßung durch die Vorsitzende Regine Eickhoff-Jung waren die Anwesenden aufgefordert, Erlebnisse, Erfahrungen oder Anekdoten aus ihrer Zeit in der DRG zu erzählen, und einige der zum Teil langjährigen Mitglieder berichteten von Reisen nach Russland, von heiteren und schwierigen Erlebnissen und von Begegnungen mit Menschen aus Russland, in St. Petersburg wie in Hamburg, von denen nicht wenige im Laufe der Jahre zu Freunden wurden. Selbst Eheschließungen sind vorgekommen!

Berndt Wegner, selbst langgedientes Mitglied, hatte eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, die in bunter Folge Bilder und Dokumente aus der fünfzigjährigen Geschichte der DRG darbot und in der auch der 2023 verstorbene Gründer und ehemalige Vorsitzende der DRG, Gerhard Weber, wieder präsent wurde.       

Bild: © privat

Vortrag von Dr. Alexander Graef vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg

„Ukrainekrieg: Mögliche Wege zum Frieden“

Am Montag, den 15. Januar 2024, ab 18Uhr (Der Vortrag beginnt um 19.30Uhr)

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert nun schon fast zwei Jahre. Inzwischen sind die Fronten verhärtet, die westliche Unterstützung für die Ukraine droht im Schatten des Gaza-Konflikts zu schwinden. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? Welche Szenarien wären in der Zukunft denkbar? Und welche Rolle kann die Zivilgesellschaft dabei spielen? – Nach dem Impulsvortrag von 25 Minuten wird es anschließend die Möglichkeit geben, dem Referenten Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist frei!

Ort: Cantina Fux & Ganz, Bodenstedtstraße 16 , 22765 Hamburg, Tel. 040 – 25766670

Bild: Dr. Alexander Graef © IFSH

Konzert: Auf dem Weg zum Frieden

Russisch-ukrainisch-deutsches Konzert in der Kirche am Markt in Blankenese

Montag, 9. Oktober 2023, 18:00–19:00 Uhr

In Zeiten des Krieges möchten wir ein Zeichen des Friedens setzen, um nicht nur betroffen die nun schon so lang anhaltende Tragödie aus der Ferne zu verfolgen.

Wir laden Sie ein zu einem Konzert, mit dem Musiker*innen aus Russland, der Ukraine und Deutschland ihrer Friedenssehnsucht durch ein gemeinsam gestaltetes Konzert musikalischen Ausdruck verleihen.

Die Musiker*innen leisten von Beginn des Krieges an auf ihre Art klangvolle Arbeit der Versöhnung, des Vertrauens und des Zusammenhalts. Durch gemeinsame Musikprojekte und die Aufnahme von geflüchteten Musikstudenten aus der Ukraine bringen sie Menschen zusammen, die an die Zukunft glauben.

Im Benefizkonzert erklingen Werke von Sergej Prokofiev, Stjepan Šulek, Modest Mussorgsky, Steffen Wick und Evelyn Glennie.

Den Künstler*innen liegt es am Herzen, füreinander da zu sein, für den Frieden zu stehen, zu spielen, zu sprechen: 

Klavier: Daria Marshinina (Russland)
Posaune: Andrii Shparkyi (Ukraine)

Duo Farbton (Klavier, Marimbaphon, Percussion): 

Elisaveta Ilina (Russland) und Sönke Schreiber (Deutschland)

Der Erlös des Konzerts ging an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“.

Die Deutsch-Russische Gesellschaft in Hamburg initiiert seit fast 50 Jahren deutsch-russische Begegnungen auf der gesellschaftlichen Ebene und setzt sich für zwischenmenschliche Verständigung zwischen Deutschen und Russen, vor allem zwischen Hamburgern und Petersburgern ein. Den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die DRG entschieden verurteilt.  

Auch nach Beginn des Krieges hat die DRG es möglich gemacht, dass junge Menschen aus Hamburg und seinen Partnerstädten St. Petersburg und Marseille sich treffen, sich austauschen und voneinander lernen, die Zukunft nachhaltig zu gestalten.

Nachhaltigkeitsprojekt trotz Ukraine-Krieg

Initiativen und Sozialunternehmen aus St. Petersburg, Tiflis und Marseille besuchen Hamburg (14.–18. September)

Hamburg, September 2023. Die Deutsch-Russische Gesellschaft in Hamburg e.V. hat vom 14. bis zum 18. September neun Initiativen und Sozialunternehme:rinnen aus St. Petersburg, zwei aus Tiflis und fünf aus Marseille eingeladen, um sich in Hamburg mit fünf deutschen Organisationen aus dem Nachhaltigkeitsbereich auszutauschen. Die Einladung zur Studienreise ist Teil des Projekts „Gemeinsam nachhaltig überleben”, bei dem es um Kreislaufwirtschaft, Recycling, Lebensmittelrettung und Urban Gardening gehen soll und darum, wie jede(r) von uns etwas dazu beitragen kann. Bei den geplanten Veranstaltungen in Hamburg und anschließend in Marseille und Tiflis werden die russischen, georgischen, französischen und deutschen Initiativen gemeinsam Workshops durchführen, ihre Projekte präsentieren, neue Idee entwickeln und zukünftige Kooperationen schmieden.

“Trotz Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, den wir von Anfang an entschieden verurteilt haben, möchten wir uns weiter für die Völkerverständigung einsetzen”, sagt die Regine Eickhoff-Jung, Vorsitzende der Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg, „gerade jetzt ist es wichtig, die russische Zivilbevölkerung, die sich für Demokratie, Frieden und Nachhaltigkeit einsetzt, nicht allein zu lassen und sie zu unterstützen. Denn, wenn der Krieg vorbei ist, sind es diese Menschen, mit denen wir weiter zusammenarbeiten möchten.”

Von Unterschieden lernen

In St. Petersburg gibt es zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Sozialunternehmer:innen im Bereich Mülltrennung, Lebensmittelmanagement, Food und Material-Sharing. Sie produzieren neue Waren aus Abfallmaterialien, betreiben Charity Shops, Öko-Taxis und sind sehr daran interessiert, mit deutschen und französischen Initiativen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu sprechen und voneinander zu lernen. Hamburg ist z.B. sehr fortschrittlich beim Thema Kreislaufwirtschaft und städtische Anpassung an den Klimawandel. In Marseille sind die Initiativen sehr kreativ, organisieren z.B. spontan Stadtteilfeste, bei denen mit regional geretteten Lebensmitteln gekocht wird. In Tiflis entstehen immer neue Recycling-Konzepte und in St. Petersburg setzen die Akteure für ihre Projekte sehr professionell soziale Medien ein und erreichen damit von Kaliningrad bis Sibirien viele Menschen.

Neben dem internationalen Austausch auf Augenhöhe soll es während der Projekttage auch darum gehen, durch Aufklärung und öffentliche Veranstaltungen weitere Bürger:innen für ressourcenschonendes Verhalten zu gewinnen. In Hamburg sind unter anderem folgende Aktivitäten geplant: Führung durch die Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm, Besuch eines Green City Projekts der Stadt Hamburg, Besichtigung des Kulturenergiebunkers, clean-up Aktivitäten beim Global Waste Day, Vorträge von Precious Plastic Hamburg, House of all, Recyclehero und Oclean, Besuch eines zero waste Cafés und Kleidertausch-Laden, eine Diskussionsveranstaltung mit Schülern und die Erkundung des Nachhaltigkeitskonzepts auf dem Hamburger Food Festival Open Mouth.

Die Deutsch-Russische Gesellschaft führt das Projekt “Gemeinsam nachhaltig überleben” mit unserer russischen Partnerorganisation in St. Petersburg, der georgischen Partnerorganisation Parki ar minda (https://www.facebook.com/parkiarminda.gehttps://eco-taxi.ge/)  und der französischen Partnerorganisation 1 Déchet Par Jour (https://www.1dechetparjour.com/) durch. Unterstützt wird das Projekt vom  Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten, der Senatskanzlei Hamburg und der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung in Hamburg.

Über die Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V.

Die Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg wurde 1974 gegründet und setzt sich seitdem für eine bessere Verständigung zwischen den Menschen Deutschlands und Russlands, insbesondere in den Partnerstädten Hamburg und St. Petersburg ein. Sie unterstützt zivilgesellschaftliche, soziale und die Demokratisierung fördernde Projekte in Russland. Sie informiert durch kulturelle, politische oder wissenschaftliche Veranstaltungen in Hamburg über Russland – aber auch in St. Petersburg über Deutschland. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Austausch, Begegnungen und Förderung von Sozialprojekten.

Bild: Eingang der Recycling-Sammelstelle unseres georgischen Projektpartners parki ar minda © Alana Zubritz

Projekt „Gemeinsam nachhaltig leben”

Initiativen und Sozialunternehmen aus St. Petersburg und Marseille

vom 8.-13. September zu Besuch in Hamburg

Hamburg, September 2022. Die Deutsch-Russische Gesellschaft in Hamburg hat vom 8. bis zum 13. September zehn Initiativen und Sozialunternehme:rinnen aus St. Petersburg und fünf aus Marseille eingeladen, um sich in Hamburg mit fünf deutschen Organisationen aus dem Nachhaltigkeitsbereich auszutauschen. Die Einladung zur Studienreise ist Teil des Projekts „Gemeinsam nachhaltig leben”, bei dem es um Kreislaufwirtschaft, Recycling und Lebensmittelrettung gehen soll und darum, wie jede(r) von uns etwas dazu beitragen kann. Bei den geplanten Veranstaltungen in Hamburg und anschließend in Marseille (14. – 18. September 2022) werden die russischen, französischen und deutschen Initiativen gemeinsam Workshops durchführen, ihre Projekte präsentieren, neue Idee entwickeln und zukünftige Kooperationen schmieden.

“Als wir unser Projekt „Gemeinsam nachhaltig leben“ geplant haben, da hatte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine noch nicht begonnen”, sagt die Vorsitzende Regine Eickhoff-Jung, „wir haben diesen Krieg entschieden verurteilt, uns aber trotz der schrecklichen Situation entschieden, das Projekt in diesem Jahr durchzuführen. Gerade jetzt ist es wichtig, den Kontakt zur russischen Zivilbevölkerung nicht abreißen zu lassen, damit wir später, wenn der Krieg vorbei ist, wieder an etwas anknüpfen können.” Den zweiten Teil des Projektes, die ursprünglich geplante Studienreise nach St. Petersburg im November und den dortigen Austausch vor Ort, haben die Organisatoren aufgrund der aktuellen Situation jedoch gestrichen.

Von Unterschieden lernen

In St. Petersburg gibt es zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Sozialunternehmer:innen im Bereich Mülltrennung, Lebensmittelmanagement, Food und Material-Sharing. Sie produzieren neue Waren aus Abfallmaterialien, betreiben Charity Shops, Öko-Taxis und sind sehr daran interessiert, mit deutschen und französischen Initiativen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu sprechen und voneinander zu lernen. Hamburg ist z.B. sehr fortschrittlich beim Thema Kreislaufwirtschaft, Recycling und Kompostierung und es gibt viele Initiativen, die an nachhaltiger, gemeinschaftlicher Selbstversorgung interessiert sind. In Marseille sind die Initiativen sehr kreativ, organisieren z.B. spontan Stadtteilfeste, bei denen mit regional geretteten Lebensmitteln gekocht wird oder realisieren privat Recycling-Aktionen. In St. Petersburg setzen die Akteure für ihre Projekte sehr professionell und kreativ soziale Medien ein und erreichen damit von Kaliningrad bis Sibirien viele Menschen.

Neben dem internationalen Austausch auf Augenhöhe soll es während der Projekttage auch darum gehen, durch Aufklärung und öffentliche Veranstaltungen weitere Bürger:innen für ressourcenschonendes Verhalten zu gewinnen. In Hamburg sind unter anderem folgende Aktivitäten geplant: Führung durch die Hanseatische Materialwirtschaft, eine Greenpeace-Ausstellung, Besichtigung des Energiebergs Georgswerder, clean-up Aktivitäten mit Plasti:ch, Vorträge von Zero Waste Hamburg, Minitopia und iamplasticfree, Besuch von Upcycling- und Kleidertausch-Läden und eine Diskussionsveranstaltung mit Schülern.

Die Deutsch-Russische Gesellschaft führt das Projekt “Gemeinsam nachhaltig leben” mit der russischen Partnerorganisation Mosty (Brücken) in St. Petersburg (http://obmen.org/de/ ) und der französischen Partnerorganisation 1 Déchet Par Jour (https://www.1dechetparjour.com/) durch. Unterstützt wird das Projekt vom  Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten, der Senatskanzlei Hamburg und der Alfred Toepfer Stiftung in Hamburg.

Über die Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg e.V.

Die Dt.-Russ. Gesellschaft in Hamburg wurde 1974 gegründet und setzt sich seitdem für eine bessere Verständigung zwischen den Menschen Deutschlands und Russlands, insbesondere in den Partnerstädten Hamburg und St. Petersburg ein. Sie unterstützt zivilgesellschaftliche, soziale und die Demokratisierung fördernde Projekte in Russland. Sie informiert durch kulturelle, politische oder wissenschaftliche Veranstaltungen in Hamburg über Russland – aber auch in St. Petersburg über Deutschland. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Austausch und Begegnungen und Förderung von Sozialprojekten wie zum Beispiel die St. Petersburger Wohltätige Stiftung „Zentrum Rehabilitation des Kindes“.(www.drg-hamburg.org)

Bild: Zero Waste Café © privatAlana Zubritz

« Ältere Beiträge